http://www.stummfilm-silentmovie.de
Musikalische Begleitung: Gerhard Gruber
LÄNGE: 1011 Meter FORMAT: 35 mm, s/w
Der Film wurde in dem nahe der böhmischen Grenze gelegenen Stahlwerk der Poldihütte während des Ersten Weltkrieges gedreht. Zweifellos sollte er der Kriegpropaganda dienen - der Darstellung einer starken Rüstungsindustrie - aber die Ästhetik des Films unterläuft dieses Interesse. (Karola Gramann)
Die Darstellung von Stahl und den daraus gefertigten Produkten als Ergebnis einer Serienproduktion, bildet nur die Fassade der Erzählkonstruktion von POLDIHÜTTE. Der symmetrische Bildaufbau und die auf Effekte angelegte Bildkompositionen, welche die einzelnen Teile sowohl in sich als auch in ihrem Verhältnis zueinander strukturieren, überschreiten die Grenzen der Information über den Produktionsprozess hin zu einer Faszination an dem Prozess selbst. POLDIHÜTTE mag als eine Demonstration der Stärke der deutschen Industrie und der Kriegsanstrengungen gemeint gewesen sein, aber darunter verbirgt sich eine offensichtliche Faszination mit der Maschinenästhetik an sich. (Kimberly O'Quinn, "The Reason and Magic of Steel: Industrial and Urban Discourses in DIE POLDIHÜTTE", in: A Second Life. German Cinema's First Decades, hg. von Thomas Elsaesser, Amsterdam 1996, S. 195)
DIE BÖRSENKÖNIGIN D 1918
REGIE: Edmund Edel DARSTELLER: Asta Nielsen LÄNGE: 1090 Meter FORMAT: 35 mm, viragiert
DIE BÖRSENKÖNIGIN wird an einem optisch attraktiven Schauplatz - in der Industriearchitektur eines Bergwerkes - gedreht und auch die Handlung ist ungewöhnlich: Eine junge Frau spekuliert mit den Aktien eines Bergwerkes, verliebt sich in dessen Direktor und nimmt schließlich, als dieser sie betrügt, das Management der Firma in die Hand. Eine starre Kameraführung und eine ungewohnt schöne, aber auch ungewohnt unbewegte Asta Nielsen. (Pioniere in Celluloid. Juden in der frühen Filmwelt, hg. von Irene Stratenwerth/Hermann Simon, Berlin 2004, S. 176)
Es ist zweifellos eine der größten Charakterrollen Asta Nielsens. Die dramatische Szene mit Nielsen in voller Abendgarderobe, die durch ihre Fabrik hastet - der Kontrast, den die Frau vor der industriellen Landschaft bildet -, in Tempo und Fotografie überzeugend gestaltet, ist ein memorabler Augenblick des Kinos der zehner Jahre. (Eric de Kuyper, German cinema in the tens. A selection from the collection of the Nederlands Filmmuseum, unveröffentlichtes Manuskript)
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